Auch im neuen Gartenjahr heißt das Motto “Zurück zur Natur!”. Gehen Sie im eigenen Garten auf Safari und beobachten Sie zahlreiche Tiere in ihrer (nahezu) natürlichen Umwelt. Das gelingt am besten, indem Sie eine Vielfalt von Lebensräumen schaffen.
Um Tiere in den Garten zu locken, sollte man ihre Bedürfnisse kennen und für deren Erfüllung sorgen: Nahrung, Wasser und Nistplätze sind hier die wichtigsten Stichworte. Je mehr Kleinlebensräume oder Nischen wir schaffen, desto mehr Tierarten lassen sich anlocken.
Besonders anziehend wirkt bereits in kleinen Ausmaßen ein Teich. Wasser ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Quelle des Lebens. Frösche und Unken finden sich ebenso gerne ein wie bunt schillernde Libellen und zahlreiche andere Insekten. Allerdings ist zu beachten, dass ein Fischbesatz immer mit wild lebenden Amphibien und Insekten in Konkurrenz steht.
Ein Mäuerchen aus Natursteinen bietet mit seinen Ritzen und Hohlräumen ebenfalls Möglichkeiten zum Unterschlupf, vor allem für Wärme liebende Tiere wie Eidechsen, Blindschleichen, Kröten oder Wildbienen.
Ein weiterer, ebenso unscheinbarer wie wertvoller Lebensraum ist ein Reisighaufen: Die beim Schnitt anfallenden Äste kann man in einer Gartenecke lose aufschichten und eventuell mit Laub füllen. Dieser “Abfallhaufen” wird schnell zur Oase für viele Tiere wie etwa Zaunkönigen oder dem Igel. Außerdem siedeln sich zahlreiche Insekten an und dienen wiederum den größeren Tieren als Nahrungsquelle.
Auch eine artenreich blühendeBlumenwiese ist ein komplexer Lebensraum. Es dauert zwar in der Regel einige Jahre, bis sich hier eine beständige Gemeinschaft eingespielt hat, aber dann braucht die Wiese außer der zweimaligen Mahd wenig Pflege und wird zu einer wahren Brutstätte für nützliche Kleintiere.
Der Gärtner sollte sich bei der Pflanzenauswahl vor allem an heimischen Arten orientieren, die zu den jeweiligen Standortbedingungen passen; bei dieser Gelegenheit werden zudem bedrohte Wildpflanzen gefördert. Viele Tiere haben sich nämlich eng an bestimmte Arten angepasst und nutzen gezielt deren Pflanzensäfte, Pollen, Nektar, Blätter, Blüten, Samen oder Früchte.
Besonders wertvoll sind Gehölze, – selbst wenn sie absterben – weil hohle Stämme als Nisthöhlen dienen. Darüberhinaus liefern sie Deckung oder Nistmaterial und die Blüten sowie Früchte vieler Bäume stellen darüberhinaus die Nahrungsgrundlage vieler einheimischer Tiere dar.
Bei einer Wildhecke werden auf engem Raum verschiedene Sträucher miteinander verflochten und schaffen so eine Pflanzung mit hohem Nutzwert. Wählen Sie dazu Arten aus, die über die Jahreszeiten hinweg möglichst fortlaufend blühen oder Früchte und Samen liefern!
Und zum guten Schluss noch ein Tipp, der zwar manchem Gärtner vielleicht auf den ersten Blick nicht besonders gefallen mag: Auch Unkräuter, Wildkräuter und tierische “Schädlinge” wie Rauben oder Käfer sollte man – zumindest in einzelnen Gartenteilen – tolerieren, da sie eine wichtige Rolle für das natürliche Gleichgewicht von Flora und Fauna spielen!
Bleibt uns nur, Ihnen viel Spaß und Freude im eigenen Garten sowie stets einen “grünen Daumen” zu wünschen!